Home | Bericht vom 12.03.2012Geschichten
An einem Abend nach der Abendandacht
hat der Hausvater mit
den Kindern über etwas geredet, was sie nicht gut gemacht
haben. Dann mussten
drei Kinder aufstehen und zusammen eine kleine Schaufel ohne Stiel in
die Hand
nehmen und damit 4 oder 5 Mal um unseren Hof laufen. Ich habe nicht
verstanden,
was sie falsch gemacht haben, aber es sah lustig aus, wie sie dort
zusammen mit
der kleinen Schaufel in der Hand um den Hof gelaufen sind. An einem anderen Abend habe ich mit
einem Mädchen
Hausaufgaben gemacht und ihr geholfen Vokabeln zu übersetzen.
Ich sollte
“horseback riding” übersetzen. Ich wusste,
dass es mit den Tönen schwierig
wird, weil Pferd “maa” heißt und das in
anderen Tonhöhen auch noch „Mama“,
„komm“ und „Hund“
heißen kann. Dann hab ich gesagt was ich dachte, worauf das
Mädchen ausgelassen losgelacht hat. Sie meinte dann
“Was, das gibt‘s hier im
Buch auch als Vokabel?” Da wusste ich schon, dass ich etwas
richtig falsch gesagt
habe. Die Kinder, die in der Nähe waren, haben dann auch alle
gelacht. Ich hab nachgefragt,
was ich gesagt habe und sie meinte:
“Hundescheiße”. Ja, so ist das mit den
Tonlagen! In der Schule ist es mit der
Aussprache manchmal ein wenig
schwierig, so dass sich viele Wörter gleich anhören.
Die drei Wörter “nurse”,
“nose”, und “note”
hören sich beispielsweise bei manchen Schülern alle
wie
“nose” an. Auch mit besonders deutlichem
Vorsprechen können manche Kinder die
Wörter nicht richtig aussprechen. Manchmal fangen sie dann
selber an zu lachen,
weil sie merken, dass sie es nicht hinbekommen. Also es gibt immer mal wieder einige
lustige Momente hier! Einen Morgen hat mir unser
jüngstes Mädchen einen kleinen
Splitter in ihrem Finger gezeigt und wollte, dass ich ihr helfe, ihn
raus zu
machen. Als das nicht so einfach ging, hat sie einen Stachel von einer
Pflanze
genommen und damit haben wir den Splitter dann entfernt. In solchen
Situationen
merkt man wieder, dass die Menschen hier noch viel mehr naturverbunden
leben. FlusswanderungEnde Februar haben Lara, Jessica und ich etwas Zeit gefunden, um die Umgebung ein wenig weiter zu erkunden. Wir sind morgens zu einem Stausee gelaufen, von dem man uns schon öfter erzählt hatte. Nach einem kurzen Stück Straße, ging es ganz lange an einem kleinen Fluss entlang hoch, bis wir nach 1,5 Stunden am Stausee waren. Die Wanderung durch den Fluss war sehr schön. Wir sind mal neben dem Bach und mal in dem Bach gelaufen. Da es zum Mittag hin immer heißer wurde, war es eine schöne Abkühlung mit den Füßen im Wasser zu laufen. Die Landschaft war auch sehr schön. Kurz bevor wir am Stausee angekommen sind, kamen wir zu einem kleinen Bauernhof. Der Bauer und die Bäuerin bauten Kürbis an, standen auf dem Feld und haben die Pflanzen bewässert. Sie fanden es sehr interessant ein paar Worte mit uns zu wechseln. Am Stausee haben wir ein kleines Picknick gemacht und sind danach durch den Bach wieder nach Hause gelaufen. Es war schön ein wenig mehr von der Umgebung zu sehen und abseits der Straßen zu laufen.
StockbrotAn einem Abend haben Lara und ich mit
den Kindern Stockbrot
gemacht. Wir haben den Teig vorbereitet und ein paar Jungen haben das
Feuer
gemacht. Nach dem Abendessen haben wir alle um das Feuer gestanden und
jeder
hat sein Brot gebacken. Ich habe die Ausdauer der Kinder bewundert, am
Feuer
stehen zu bleiben, bis ihr Brot fertig war. Sie meinten, dass das kein
Problem
ist, wenn sie danach etwas Leckeres essen können! Sie fanden
die Aktion schön
und hatten sehr viel Spaß! OlympiadeAn einem Samstagnachmittag haben Lara und ich mit den Kindern eine kleine Olympiade organisiert. In vier Gruppen mussten die Kinder Eierlauf, „Schubkarrenrennen“, Spinnenlauf und Sackhüpfen machen. Es wurde gelacht, geschrien und angefeuert. Die Kinder hatten sehr viel Spaß! Dragonfly TrekAnfang März hatten wir eine Gruppe von einer englischen Charity im Hot Coffee. „Josie’s Dragonfly“ ist eine Organisation, die krebskranke Kinder und Jugendliche unterstützt. Bevor sie in Chiang Mai eine große Feier für die Kinder organisiert haben, die keine Chance auf Heilung mehr haben, sind sie ins Hot Coffee gekommen, um sich gegenseitig kennen zu lernen und die Feier vorzubereiten. Aber auch bei uns haben sie vielen Leuten geholfen. Sie haben in einem Nachbardorf mit der Raintree Foundation 10 Wasserfilter gespendet. Die Installation der Wasserfilter war mit einer 2-stündigen Wanderung zu dem Dorf verbunden. Da wir an dem Tag erst am Nachmittag Schule hatten, konnte ich mit der Gruppe zum Dorf wandern. Es war zwar sehr heiß und es ging Berge hoch und runter, aber es war wieder einmal sehr schön, ein wenig von der Umgebung zu sehen! Am gleichen Abend hat die Gruppe für unsere Kinder ein riesiges BBQ mit viel Fleisch gespendet und mit den Kindern Tierluftballons gemacht. Die Kinder waren an dem Abend sehr glücklich, hatten viel Spaß und wollten gar nicht ins Bett! Schule
Am Freitag war unser letzter
Unterrichtstag. Diese Woche
haben die Kinder nur noch Prüfungen, aber wir müssen
nicht mehr in die Schule.
In der letzten Woche war es ein wenig traurig zu wissen, dass es
für mich die
letzten Stunden an dieser Schule sind. Aber wir haben noch viele
schöne und
erfolgreiche Stunden mit den Kindern gehabt. Jetzt, nach zwei Monaten
Unterricht, haben wir gesehen, dass manche Kinder wirklich etwas
gelernt haben.
Zwar trifft das meist nur für die Kinder zu, die in der Zeit
auch im Unterricht
aufgepasst und mitgearbeitet haben, aber das ist ja nicht
verwunderlich. Am
Anfang hatte ich noch meine Zweifel, ob wir den Kindern auch wirklich
etwas
beibringen können. Aber jetzt ist es sehr schön zu
sehen, dass die Kinder bei
uns wirklich etwas gelernt haben, auch wenn sie sicher viel weniger
gelernt
haben, als es im Unterricht in Deutschland möglich gewesen
wäre. Aber ich denke,
man kann nur so viel erwarten, wie es die Umgebung zulässt.
Ich bin sehr froh,
dass die Kinder Spaß am Unterricht hatten und wir Lernerfolge
erkennen konnten!
FarewellpartyDas Ende des Schuljahres bedeutet auch, dass manche Kinder bald das Kinderheim verlassen. Einige von ihnen haben die Schule abgeschlossen und gehen arbeiten oder in andere Orte, um dort weiter zu lernen. Außerdem bedeutet das Ende des Schuljahres dieses Jahr auch, dass der Wechsel der Hauseltern ansteht. Die alten Hauseltern müssen aus familiären Gründen gehen und die neuen Hauseltern warten schon darauf, hier einzuziehen, um das Kinderheim in Zukunft zu leiten. Auf Grund der anstehenden Abschiede gab es am Freitag eine Abschiedsparty. Ralf, der Gründer des Kinderheims, und Khun Noi, die im Office der Raintree Foundation arbeitet und viel organisiert, sind am Freitag hier hin gekommen, um mit allen zu feiern. Sie haben für alle orangene T-shirts mit dem Schriftzug des Kinderheims mitgebracht, die die Kinder sich gewünscht haben und auf die sie schon lange gewartet haben. So waren an dem Abend alle einheitlich in orangenen T-Shirts gekleidet. Das Abendessen war etwas ganz Besonderes: typisch thailändischer Papaya Salat, Hähnchen, Klebereis, Wassermelone und deutscher Vanillepudding, den Lara und ich mit zwei Mädchen für alle gemacht haben. Nach dem Essen hat der neue Hausvater die Abendandacht geleitet und danach sind wir alle zum Singen auf den Hof gegangen. Wir haben uns im großen Kreis aufgestellt und jeder hat eine Kerze in der Hand gehalten. Dann haben wir gemeinsam gesungen, bevor alle, die das Kinderheim verlassen werden, eine kleine Rede gehalten haben. Am Ende haben sie noch eine Foto-CD zum Abschied bekommen und wir haben den Abend mit Spielen im großen Kreis ausklingen lassen. Es war alles sehr emotional, weil das Gemeinschaftsgefühl so präsent war. Bei den Reden sind bei manchen Kindern auch Abschiedstränen geflossen, was sicher zeigt, dass viele Kinder sich hier sehr wohl fühlen.
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