Home | Bericht vom 17.01.2012Mae Na ChornSeit
5 Tagen bin ich nun im Kinderheim und es gefällt mir sehr gut.
Mae
Na Chorn ist ein kleines Dorf Das KinderheimDas
Kinderheim und das zugehörige Hot Coffee Gästehaus
liegen auf
einem Grundstück am Hang am Fluss. Das Kinderheim besteht aus
drei
Gebäuden. Im Haupthaus befinden sich die Küche, ein Hot Coffee Guesthouse
Die Umstände im KinderheimDie Kinder haben hier im Kinderheim nicht viel, aber es geht ihnen hier besser als manchen anderen Kindern im Dorf. Das wurde auf einem Schulfest deutlich, auf dem die Kinder keine Schulkleidung tragen mussten. Unsere Kinder haben alle ihre schönsten Kleider angezogen. In der Schule haben wir aber auch Kinder gesehen, die nur dreckige Jogginganzüge getragen haben, oder sogar Kinder, die in Schuluniform gekommen sind, was wahrscheinlich zeigt, dass sie nicht viel andere gute Klamotten haben. Auch wenn man hört, dass die Kinder, wenn sie noch eine Familie haben, oft missbraucht werden, oder auf dem Feld arbeiten müssen, wenn sie nach Hause fahren, haben es die Kinder hier gut. Sie müssen zwar sehr selbstständig sein, aber sie haben auch viel Freizeit und andere Kinder zum Spielen. Da sich die Hauseltern nicht im Detail um alle Kinder kümmern können, passen die älteren (bis 16 Jahre) auf die jüngeren (die jüngste ist 8 Jahre alt) auf. Aber jeder von ihnen muss selber seine Anziehsachen mit der Hand waschen und beim Sauberhalten des Kinderheims helfen. Jeden Tag müssen die Kinder ca. eine halbe Stunde ihre Aufgaben machen. Dabei wird gefegt, die Blumen werden bewässert, die Wasserfilter für das Trinkwasser werden mit Wasser gefüllt und die Tiere werden gefüttert. Auch das Essen kochen die Kinder für alle, unter der Aufsicht der Hauseltern. Zusätzlich muss natürlich jeder seinen Teller nach dem Essen selber waschen. Und seinen Löffel eh, denn den sollte man immer mit in sein Zimmer nehmen oder verstecken. Ja, die Kinder verstecken ihre Löffel wirklich manchmal, oder bringen sie, so wie wir meist, aus ihrem Zimmer mit. Es gibt nur einen Löffel für jeden und kein weiteres Besteck, so dass man aufpassen muss, wo der eigene Löffel bleibt. Ich habe erst gelacht, als ich meinen Löffel mit auf's Zimmer nehmen sollte, aber es gibt wirklich nicht viele mehr. Das EssenDas Essen ist
total lecker, aber sehr eintönig. Unsere ArbeitWir sind hier zur Zeit drei Freiwillige: Lara (oder für die Thais auch Lala) aus Deutschland, Jessica aus England, und ich (auf dem Bild von links nach rechts). Wir verstehen uns sehr gut und arbeiten gut zusammen. Lara und ich haben die gleichen Aufgaben, und Jessica, die schon länger hier ist, kümmert sich meist um das Hot Coffee oder macht andere Dinge. Lara und ich sind am Abend für die Englischnachhilfestunden hier im Kinderheim zuständig. Jeden Tag haben wir von Montag bis Samstag mit einer anderen Altersklasse Englischunterricht. Wir machen uns immer Pläne, was wir mit den Kindern in den nächsten Stunden lernen wollen. Wir haben bis jetzt z. B. "Food and drinks" unterrichtet, was die Kinder im Hot Coffee gebrauchen können. Es ist aber gar nicht so leicht, den Kinder etwas beizubringen, wenn man sich gegenseitig nicht versteht. Am Anfang hab ich Lara eine Stunde alleine machen lassen, und einfach nur zugeguckt, weil sie schon ein paar Tage vor mir angekommen ist und wusste, wie das läuft. Da hab ich gesehen, wie schwer das ist, jmd. etw. zu erklären, wenn man keine gemeinsame Sprache spricht. Wie bringt man den Kindern die Wörter für Früchte bei? Man malt Bilder. Dann gab es aber die Situation, dass Lara einen Kürbis zeichnen wollte und die Kinder eine Wassermelone gesehen haben. Die Kinder haben sich gefreut, dass sie das Bild erkannt haben und das Wort "pumpkin" aufgeschrieben, in Thai aber immer von einer Wassermelone geredet. Oder wie erklärt man den Kindern, dass sie eine Frage stellen sollen, wenn sie das Wort "question" nicht kennen und man mit einer anderen Satzbetonung hier in Thailand auch nicht weiter kommt? Also ohne eine gemeinsame Sprache ist das vor allem mit den Jüngeren Kindern ganz schön schwer. Da haben wir beiden Glück, dass ich jetzt immer viel auf Thai übersetzen kann, so dass die Kinder wenigstens verstehen, was sie machen sollen. Das Unterrichten hier zu Hause funktioniert also inzwischen ganz gut mit uns beiden zusammen und wir haben viel Spaß. In der Schule, in der wir heute zum ersten Mal waren, ist das nochmal was anderes. Wir haben jetzt in der Woche 17 Stunden, die wir in der Schule zusammen mit einer Lehrerin unterrichten. Für die Schule Unterricht vorzubereiten ist noch viel schwieriger. Die Kinder sind es nur gewöhnt alles von der Lehrerin nachzusprechen. So antworten die jüngeren Kinder auf die Frage "What time is it?" erstmal mit dem Nachsprechen der Frage. Dann muss man selber mit "It is" anfangen und den Satz so oft alleine zu Ende sprechen, bis die Kinder dann automatisch die richtige Antwort geben, ohne, dass man selber mitspricht. Das ist Auf jeden Fall die Methode der Lehrerin. Es ist schwer Unterricht zu planen, wenn man weiß, dass man keine Frage stellen kann und die Kinder, die die Antwort wissen, aufzeigen, um die Antwort zu geben. Wir müssen denke ich mal daran arbeiten, dass sie uns wenigstens, wenn auch nicht mit aufzeigen, aber Hauptsache überhaupt irgendwie individuell und nicht im Klassenchor, antworten. Wir sind gespannt auf die nächsten Tage und gucken, wie das Unterrichten in der Zukunft klappt. Zusammenhalt untereinanderEs ist schön zu sehen, wie die Kinder immer zusammen arbeiten. Am Samstag haben sie alle zusammen kleine Bäumchen an den Hang am Fluss gepflanzt. Hoffentlich stabilisieren die den Hang und verhindern in der nächsten Regensaison einen Erdrutsch, der weitere Bungalows des Hot Coffe mit in den Fluss reist (zwei sind in der letzen Regensaison in den Fluss gestürzt). Am Sonnag sind wir alle zusammen zum Steinesammeln an den Fluss gegangen. An einem flachen Flussbett standen dann alle Kinder in kleinen Gruppen und haben kleine Kiselsteine gesucht und gesammelt, die zur Reparatur des Fischteiches verwendet werden. Wie einfach wir es zu Hause haben, wenn wir einfach Steine kaufen können und die nicht mühselig sammeln müssen. Es ist schon bemerkenswert, wie erfinderisch man wird, wenn man eigentlich nichts hat. Z.B. essen die Kinder hier auch die Kerne von der Tamarind Frucht. Also sie essen zuerst die Frucht und die Kerne werden dann aufbewahrt, bis sie abends in einer Pfanne geröstet werden. Dann kann man die Schale aufknacken und hervor kommt eine Art Nuss, die zwar Geschmack hat, aber so hart ist, dass ich sie nicht kauen kann. Wenn man sowas im Mund hat, dauert es ewig, bis man es irgendwie zerkleinert hat. Die Kinder aber essen die "Nüsse" mit Freude. Ich weiß nicht, wie die das machen. Die Gemeinschaft hier im Kinderheim wird außer durch die gemeinsame Arbeit vor allem durch den gemeinsamen Tagesablauf bestimmt. Morgens klingelt um 5 oder 6 Uhr die Glocke zum Aufstehen. Dann wird normalerweise erstmal gefegt und andere Aufgaben gemacht. Dann Frühstücken alle gemeinsam, bevor es in die Schule geht. Am Abend, wird nach dem Abendessen noch gemeinsam gesungen und gebetet. Die Kinder singen total gerne, was man an ihren lauten und kräfitgen Stimmen merkt. Um 21 Uhr klingelt unter der Woche die Glocke zum Schlafen gehen. Am Wochenende wird zusätzlich zusammen Mittag gegessen und die Kinder dürfen abends Fernseh gucken und länger aufbleiben. Dann sitzen meist alle gemeinsam vor dem Fernseher. Die Kinder mögen die Routine und ich denke, dass sie ihnen Sicherheit gibt. Da sie so viele Kinder um sich herum haben, ist es sehr wichtig, dass das Gemeinschaftsgefühl gestärkt wird und sie sich dadurch sicher und geborgen fühlen. Wetter und anderesEinen Morgen, nach starkem Regen, standen auf einmal ganz viele Kinder auf einem Fleck und guckten auf den Boden. Als ich näher hin gegangen bin, hab ich gesehen, dass dort eine kleine Schlange lag, die die Kinder mit Stöckern und Steinen schon erlegt hatten. Ich hab nicht rausbekommen, ob sie giftig war. Aber ich denke sie ist auch eher nur wegen dem Regen rausgekommen. Die ersten zwei Tage hat es außergewöhnlicher Weise in der Nacht sehr doll geregnet. Das war kein schöner Empfang nach all dem Regen in Deutschland. Seitdem ist es aber trocken und tagsüber richtig schön warm (ca. 25 Grad im Schatten). Morgens und abends ist es allerdings sehr kalt. Wir hatten die letzen Tage nur 15 Grad. Das hört sich nicht so kalt an, wenn man aber keine Jacke hat und mit Barfuß oder höchstens mit Socken, auf dem eiskalten Betonfußboden sitzt oder geht, ist das schon verdammt kalt. Schuhe darf man nicht anhaben, weil der Aufenthaltsraum, wenn er auch an den Seiten offen ist, als Wohnzimmer gilt. Man muss also immer die Schuhe ausziehen, wenn man "in" das Haupthaus geht. Dann läuft man auch Barfuß in die Küche und nach draußen, wo die Teller gespült werden. Dort ist der Boden glitschig von dem Öl im Essen, der von den Tellern direkt auf den Boden gespült wird. Spätestens, wenn man da hinläuft, weiß man wieder, warum man sich jeden Abend besonders gründlich die Füße waschen sollte. Also mir gefällt die Arbeit hier sehr gut. Auch die Organisation im Kinderheim ist gelungen. Den Kindern wird mit wenig Mitteln viel geboten und sie können sich wohl fühlen. |
Über den Verein | |
Die Projekte | |
Aktuelles | |
Berichte | |
Helfen | |
Bilder | |
Kontakt | |
Links | |
Impressum | |